Speicheldrüsenentzündung

Bei einer Speicheldrüsenentzündung (Sialadenitis bzw. Sialoadenitis) sind entweder eine oder mehrere der Kopfspeicheldrüsen entzündet, schwellen an und schmerzen. Zudem kann die Haut gerötet sein und Fieber auftreten. Ursache hierfür sind meist Viren (zum Beispiel bei Mumps) oder Bakterien, aber auch Speicheldrüsensteine, Narben oder seltener Tumore können der Auslöser sein, indem sie das Abfließen des Speichels behindern. Ebenso können unter anderem eine mangelnde Mundhygiene, die Entzündung der Mundschleimhaut, speichelreduzierende Medikamente oder Autoimmunerkrankungen die Entstehung einer Speicheldrüsenentzündung begünstigen. Um die Krankheit zu behandeln, kommen je nach Ursache Antibiotika und/oder entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente wie Ibuprofen zum Einsatz. Zudem helfen zum Beispiel kühlende alkoholische Umschläge, viel Flüssigkeit und eine gründliche Mundhygiene. Ist eine Speicheldrüse häufiger entzündet, kann es notwendig sein, diese zu entfernen. Das Gleiche gilt, wenn Speicheldrüsensteine vorhanden sind.

Speicheldrüsensteine

Speicheldrüsensteine, auch Speichelsteine oder medizinisch Sialolithiasis genannt, blockieren die Kopfspeicheldrüsen und verhindern so den Abfluss des produzierten Speichels. Dies führt bei den Betroffenen häufig vor allem beim Kauen zu Schmerzen, da der Stein die Speicheldrüse anschwellen lässt. Dabei sind die Beschwerden meist umso stärker, je saurer die Getränke oder Nahrungsmittel sind, die Betroffene zu sich nehmen. Grund für einen Speicheldrüsenstein können eine geringe Flüssigkeitszufuhr, ein verringerter Speichelfluss oder die Verengung der Speicheldrüsen-Ausführgänge sein. Doch auch Erkrankungen oder Medikamente können zur Bildung des Steins führen, indem sie die Zusammensetzung des Speichels beeinflussen und verändern. Um den Stein zu entfernen, gilt es, viel zu trinken. Zudem können vorsichtige Massagen helfen sowie Medikamente wie Ibuprofen die Schmerzen lindern. In manchen Fällen ist es auch nötig, dass die Ärztin oder der Arzt den Stein mittels Gangschlitzung, Endoskopie, Zertrümmerung oder in sehr seltenen Fällen einer Operation entfernt.

Gehörgangsentzündung

Wenn sich die Haut im äußeren Gehörgang entzündet, sprechen Mediziner von einer Gehörgangsentzündung. Bei der sogenannten Otitis externa ist der Bereich zwischen Ohrmuschel und Trommelfell meist mit Bakterien, Viren oder Pilzen infiziert. Die Krankheit geht häufig mit starken Ohrenschmerzen einher. Ebenso typisch sind Juckreiz, Flüssigkeitsabsonderungen und gerötete, geschwollene oder sich schuppende Haut an den Ohren. Wer häufig schwimmt oder taucht, hat ein höheres Risiko, eine Gehörgangsentzündung zu bekommen. Denn im Wasser können Viren und Co. leicht ins Ohr eindringen. Auch kleinste Verletzungen im Gehörgang begünstigen eine Entzündung. Die Erkrankung wird in der Regel mit örtlich wirkenden Medikamenten behandelt. Dazu zählen unter anderem Ohrentropfen und Ohrensprays. Häufig reinigt der Arzt auch das Ohr gründlich. Im Normalfall bessern sich die Beschwerden der Betroffenen dadurch innerhalb weniger Tage. Und nach ein bis zwei Wochen ist das Ohr vollständig geheilt.

Tinnitus

Tinnitus, auch Ohrgeräusche genannt

Wer unter einem Tinnitus leidet, hört Geräusche, die andere nicht hören – die also objektiv nicht existieren. Das kann ein Pfeifen, Rauschen, Summen oder ähnliches sein. Die Ursachen für solche Ohrgeräusche sind sehr unterschiedlich und noch nicht vollständig geklärt. Viele Menschen sind beispielsweise nach lauten Konzerten oder Fußballspielen davon betroffen. Auch auf andere laute Geräusche, Stress oder emotionale Erlebnisse kann das Ohr mit einem Tinnitus reagieren. Ist ein Ohrgeräusch nur von kurzer Dauer, ist es zwar nervig, aber meist harmlos. Hält es jedoch länger als ein paar Monate an, wird der Tinnitus chronisch – und kann die Betroffenen stark belasten. Ein Arzt untersucht in diesem Fall die Ohren, das Gehör und im Zweifelsfall noch weitere Organe. In der Regel findet er die Ursache der Störung und kann diese gezielt behandeln. Bei Menschen, die sehr empfindlich auf Geräusche reagieren und daher häufig unter Tinnitus leiden, kann es zudem sinnvoll sein, das Gehör zu trainieren. Bestimmte Verhaltenstechniken helfen, sich an Geräusche zu gewöhnen.

Tinnitracks

Tinnitracks ist eine App, die Menschen hilft, die unter Tinnitus leiden. Sie enthält zwei Therapien: die Basis-Therapie und die Neuro-Therapie. Bei der Basis-Therapie geht es darum, individuelle Bewältigungsstrategien zu lernen. Ziel ist, das Leben mit dem Tinnitus zu erleichtern. Des Weiteren informiert das Therapie-Programm über die Krankheit. Die Neuro-Therapie dagegen zielt darauf ab, die Lautstärke der Tinnitus-Geräusche zu senken. Dies gelingt mit individuell zugeschnittener Musik, die die Hörzellen zurück ins Gleichgewicht bringt. Das Training basiert auf Erkenntnissen der Hirnforschung. Tinnitracks muss vom Arzt verordnet werden. Er stellt zunächst die Diagnose und verschreibt anschließend die App. Zudem klärt er über die Anwendungsmöglichkeiten von Tinnitracks auf und informiert über die Art und Weise der Nutzung. Mit der ärztlichen Diagnose erhalten Betroffene einen Aktivierungscode, mit dem sie die App herunterladen können. Die meisten gesetzlichen Krankenkasse übernehmen die Kosten für Tinnitracks, wenn ein Rezept vorliegt.

Nasennebenhöhlenentzündung

Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündungen

Eine Nasenentzündung ist in der Regel eine sogenannte Rhinitis. Dahinter steckt meist ein einfacher Schnupfen, eine Allergie oder ein Nasenfurunkel. Bei letzterem sind Bakterien, die die Haarwurzel infiziert haben, die Ursache, bei einem Schnupfen sind es Viren. Eine Nasenentzündung ist meist harmlos und heilt nach einigen Tagen wieder ab. Hält die Entzündung länger an, sollte jedoch eine Untersuchung beim Arzt oder der Ärztin erfolgen. Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung sind die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen sowie meist auch die Schleimhäute der Nase entzündet. Sie kann sowohl akut im Zuge einer Erkältung oder Grippe auftreten als auch chronisch verlaufen. Von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung spricht man, wenn die Erkrankung länger als drei Monate andauert. Eine Ursache dahinter können Nasenpolypen sein. Eine Nasennebenhöhlenentzündung zeigt sich meist durch eine verstopfte Nase, einen eingeschränkten Geruchssinn und drückende Schmerzen im Gesicht. Auch Fieber, Kopfschmerzen und das erschwerte Atmen durch die Nase können Symptome sein. Oft helfen Nasenspülungen, Inhalation, pflanzliche Mittel und kortisonhaltige Nasensprays, um die Entzündung zu behandeln.

Schwindelerkrankung

Schwindelerkrankungen und Gleichgewichtsstörungen

Menschen, die unter Schwindel leiden, haben das Gefühl, dass sich alles um sie herum dreht oder schwankt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Betroffenen gehen, stehen oder liegen. Der Gleichgewichtssinn ist in jeder Lage gestört. Wie lange eine Schwindelattacke andauert, ist unterschiedlich. Teilweise gehen Schwindelerkrankungen auch mit Benommenheit oder Übelkeit einher. Eine häufige Ursache für Schwindel und Gleichgewichtsstörungen ist der Lagerungsschwindel. Bei dieser Erkrankung haben sich ganz kleine Kalksteinchen im Ohr gelöst. Sie schwimmen nun in der Ohrflüssigkeit herum und sorgen dort für Verwirrung. Der Lagerungsschwindel ist zwar unangenehm, gilt aber als harmlos. Er ist außerdem oft die Ursache hinter einem plötzlich auftretenden Drehschwindel. Grundsätzlich gilt: Wer häufig oder über eine längere Zeit unter Schwindel und Gleichgewichtsstörungen leidet, sollte die Ursache von einem Arzt klären lassen. Verschiedene Therapien helfen, die Beschwerden zu lindern.

Mittelohrentzündung

Akute und chronische Mittelohrentzündungen

Bei einer akuten Mittelohrentzündung (Otitis media) leiden die Betroffenen meist unter plötzlich auftretenden, starken Ohrenschmerzen, Fieber und einer verminderten Hörfähigkeit. Die Krankheit tritt vor allem bei Kindern auf. Doch auch Erwachsene können an ihr erkranken. Ursache für eine akute Mittelohrentzündung ist ein Infekt mit Viren oder Bakterien. Sie sorgen dafür, dass die Schleimhäute im Ohr anschwellen. Dadurch staut sich das Sekret im Mittelohr und drückt auf das Trommelfell. Eine akute Mittelohrentzündung heilt im Normalfall innerhalb weniger Tage. Fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente oder Antibiotika können auf Rat des Arztes genommen werden.

Chronische Mittelohrentzündungen dagegen entwickeln sich schleichend über längere Zeit aufgrund einem stetigen Entzündungsreiz. Meist haben die Betroffenen keine Schmerzen. Dafür hören sie schlecht, leiden unter Ohrensausen und Schwindel oder haben Kopfschmerzen. Auch schleimiges oder eitriges Sekret, das aus dem Ohr läuft, kann ein Anzeichen für eine chronische Mittelohrentzündung sein. Bei dieser Krankheit gilt es, die Entzündung in den Griff zu bekommen. Konservative Maßnahmen dafür sind unter anderem Ohrreinigungen und antibiotikahaltige Ohrentropfen. Schlagen diese nicht an, kann eine Operation nötig sein.