Schlafbezogene Atmungsstörung (Schnarchen, Schlafapnoe/OSAS)

Zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen zählen das Schnarchen und das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS), kurz Schlafapnoe genannt. Beim Schnarchen entspannen sich die Muskeln rund um Zunge und Gaumensegel während des Schlafens, sodass die Atemwege verengt werden. Dadurch entstehen die typischen Schnarchgeräusche. Entspannen sich die Muskeln zu stark, kann es passieren, dass sich der Atemweg vollständig verschließt, was wiederum zu Atemstillständen führt. In diesem Stadium handelt es sich nicht mehr um Schnarchen, sondern um die Schlafapnoe, eine ernsthafte Krankheit. Wiederholte Atemstillstände in der Nacht führen dazu, dass die Sauerstoffkonzentration im Blut sinkt und die Organe minderwertig versorgt werden. Was zunächst nur zu einem unruhigen Schlaf führt, kann je nach Dauer und Schwere der Schlafapnoe zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzrhythmusstörungen führen. Zudem haben Betroffene ein dreifach höheres Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Maßgefertigte Schlafschienen oder Beatmungsgeräte können die Schlafapnoe lindern.

Sprachentwicklungsverzögerung

Bei einer Sprachentwicklungsverzögerung hängen Kinder bei der Entwicklung ihrer Sprache der normalen Entwicklung hinterher. Das bedeutet, dass sie bestimmte Meilensteine nicht bis zu einem gewissen Alter erreicht haben. Dazu zählen beispielsweise das Formulieren von Zwei- und Dreiwortsätzen bis zum dritten Lebensjahr. Grund für solche Verzögerungen kann ein eingeschränktes Hörvermögen sein, das beispielsweise durch chronische Mittelohrentzündungen entstehen kann. Doch auch eine allgemeine Entwicklungsverzögerung, eine motorische Störung oder eine Fehlbildung im Mund- und Rachenbereich kann die Ursache darstellen. Ebenso kann es zu Verzögerungen kommen, wenn die Eltern oder andere enge Kontaktpersonen des Kindes Probleme beim Spracherwerb hatten. Ob ein Kind unter einer Sprachentwicklungsverzögerung leidet, wird in der Regel bei den U3 bis U9 Untersuchungen kontrolliert. Die zu ergreifenden Maßnahmen richten sich nach der Ursache und können von medikamentöser Behandlung über ein Hörgerät bis hin zu Krankengymnastik und Sprachtherapie reichen.

Paukenerguss

Bei einem Paukenerguss sammelt sich Flüssigkeit hinter dem Trommelfell. Das passiert in der Regel, weil die Ohrtrompete verengt oder blockiert ist und dadurch die Belüftung im Mittelohr gestört ist. Eine verengte oder blockierte Ohrtrompete kann beispielsweise aufgrund einer Erkältung, Mittelohrentzündung, Nasenpolypen oder einer Allergie entstehen. Doch auch anatomische Ursachen wie eine verkrümmte Nasenscheidewand oder eine eher kurze und waagerecht verlaufende Ohrtrompete, wie das bei Kleinkindern der Fall ist, können der Auslöser sein. Daher bekommen Kinder häufiger einen Paukenerguss als Erwachsene. Mit einem Paukenerguss geht meist ein vermindertes Hörvermögen ein. Auch ein Druckgefühl im Ohr, Ohrgeräusche oder Schwindel können auftreten. Schmerzen dagegen haben die Betroffenen nur selten. In vielen Fällen bildet sich die Flüssigkeit im Ohr von allein wieder zurück. Nasentropfen, eine entzündungshemmende Therapie oder verstärkte Schluck- und Kaubewegungen können den Verlauf begünstigen. In seltenen Fällen ist eine Operation nötig.

Stimm- und Sprechprobleme

Bei einem Stimmproblem ist der Klang der Stimme gestört. Das passiert beispielsweise bei Heiserkeit, Stimmknötchen oder Stimmlippenlähmungen. Meist liegt die Ursache des Stimmproblems in der Überanstrengung der Stimme, doch auch Entzündungen im Kehlkopf können der Grund sein. Leiden Betroffene häufig unter Stimmstörungen, sollten sie die Ursache von einer Ärztin oder einem Arzt klären lassen, denn danach richtet sich auch die Therapie. Mögliche Maßnahmen sind unter anderem eine Stimmtherapie oder eine medikamentöse Behandlung. In jedem Fall sollten Betroffene ihre Stimme schonen. Bei Sprechproblemen können die Betroffenen bestimmte Laute meist nicht korrekt und/oder fließend aussprechen. Zu diesen motorisch-artikulatorischen Störungen gehören zum Beispiel das Lispeln und die Vorverlagerung von Konsonanten. Viele Sprechprobleme sind bei Kindern bis zu einem gewissen Alter normal. Ab wann eventuell eine Therapie bei einer Logopädin oder einem Logopäden sinnvoll ist, entscheidet die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt.

Infusionstherapie

Bei einer Infusionstherapie verabreicht das medizinische Fachpersonal dem Patienten einen Wirkstoff direkt in die Vene. So gelangt dieser direkt in das Blut und schneller als bei Tabletten zu dem Körperteil oder Organ, das entzündet oder von einer anderen Krankheit betroffen ist. Im Bereich Hals-Nasen-Ohren werden Infusionen meist bei Erkrankungen des Ohrs eingesetzt. Dazu zählen unter anderem der Hörsturz, Tinnitus und die Mittelohrentzündung. Auch bei Schwindelsyndromen kann eine Infusion hilfreich sein. In der Regel setzen Ärzte hierbei auf eine Infusionstherapie mit Kortison, da diese entzündungs- und wachstumshemmend wirkt. Ob eine Infusion sinnvoll ist, entscheidet der behandelnde Arzt. Er legt fest, wie viele Infusionen über welchen Zeitraum verabreicht werden sollen. Zudem informiert er über die Kosten der Behandlung, da die gesetzlichen Krankenkassen diese meist nicht übernehmen. Eine Infusionsbehandlung dauert etwa 30 bis 45 Minuten und wird ambulant – also vor Ort in der Praxis oder im Krankenhaus – durchgeführt.

Hörsturz

Bei einem Hörsturz haben Betroffene plötzlich auf einem Ohr Probleme mit dem Hören. Das kann so weit führen, dass die Person rechts oder links gar nichts mehr hört. Ein Hörsturz, auch Ohrinfarkt genannt, tritt unvorhergesehen auf. Meist ist keine offensichtliche Ursache wie ein lauter Knall oder ein anderes Geräusch zu erkennen. Neben der verminderten oder gar vollständig abhanden gekommenen Hörfähigkeit gehört Schwindel zu den möglichen Symptomen. Auch Ohrgeräusche oder ein dumpfes Gefühl im Ohr sind typisch. Ein Hörsturz tritt vermehrt bei Menschen um das 50. Lebensjahr herum auf. Doch auch jüngere oder ältere können daran leiden. In etwa der Hälfte der Fälle normalisiert sich das Gehör ohne Behandlung nach kurzer Zeit. Halten die Symptome jedoch länger als ein paar Tage an, sollten Betroffene sich untersuchen lassen. Der Arzt findet dann heraus, ob es sich um einen Hörsturz handelt – oder eine andere Krankheit hinter den Beschwerden steckt. Er entscheidet dann, welche Therapie nötig ist. Betroffene sollten zudem Stress vermeiden und sich erholen.

Schwerhörigkeit

Wer unter Schwerhörigkeit leidet, hört nur noch eingeschränkt. Dabei kann die Beeinträchtigung lediglich gering sein, aber auch zu einem vollständigen Hörverlust führen. Ebenso kann die Dauer der Schwerhörigkeit variieren: Ein eingeschränktes Hörvermögen nach einem lauten Konzert beispielsweise regeneriert sich in der Regel innerhalb einiger Tage wieder. Als Alterserscheinung begleitet die Schwerhörigkeit die betroffene Person jedoch meist dauerhaft. Neben übermäßiger Lärmbelastung und dem Alter kann auch eine Erkrankung zu Schwerhörigkeit führen. Zu Beginn der Schwerhörigkeit hören Betroffene meist bestimmte Frequenzen nicht mehr oder nur sehr schlecht. Über die Dauer der Erkrankung verschlechtert sich dies dann in der Regel zunehmend. Zusätzlich zur Höreinschränkung können Erkrankte unter anderem unter Schlaf-, Konzentrations- und Angststörungen leiden, depressiv werden oder Schwindel haben. Neben Ruhe und eventuell hilfreichen Medikamenten wird Schwerhörigkeit mit Hörgeräten oder Hörimplantaten behandelt.

Nasenatmung; Behinderung

Menschen, bei denen die Nasenatmung behindert ist, bekommen durch die Nase keine Luft mehr. Die Behinderung kann akut auftreten, aber auch chronisch sein. Die Ursachen dahinter sind äußerst vielfältig und können von einer Erkältung oder Nasennebenhöhlenentzündung über Allergien bis zu einer Verkrümmung der Nasenscheidewand reichen. Die Ursache sollte daher beim Arzt oder der Ärztin geklärt werden, und zwar vor allem dann, wenn die Nase über längere Zeit (nach zwei Wochen) noch verstopft ist. Auch wenn Betroffene stark schnarchen oder oft durch den Mund atmen, nicht mehr richtig schmecken und riechen können oder asthmatische Beschwerden auftauchen, sollten sie der Ursache dahinter auf den Grund gehen. Je nach Ursache variiert auch die Behandlung: In manchen Fällen helfen einfache Hausmittel wie Inhalation oder ein Nasenspray, in anderen gilt es, Medikamente zu nehmen, eine Immuntherapie zu machen oder minimal operiert zu werden. Ist die Nasenatmung lange behindert und wird nicht behandelt, können Schlafstörungen, Mittelohrentzündungen oder weitere Folgen auftreten.

Nasenbluten

Nasenbluten haben wohl alle Menschen mal im Leben – und in den meisten Fällen ist es harmlos. Häufig sind lokale Ursachen der Grund dafür, dass die Nase im vorderen Teil blutet. Dazu zählen zum Beispiel kräftiges Schnäuzen oder Nasebohren und trockene oder geschädigte Nasenschleimhaut durch Heizungsluft oder zu häufige Nutzung von Nasenspray. Auch ein Schlag, ein Sturz oder eine Eiteransammlung in der Nasenscheidewand kann zu Nasenbluten führen. Neben den lokalen Ursachen gibt es zudem systemische Ursachen für Nasenbluten, welche meist gefährlicher sind und im hinteren Teil der Nase entstehen. Systemische Ursachen können unter anderem Nierenerkrankungen, Gefäß-Kreislauf-Erkrankungen, Masern, Grippe, Bluterkrankheit (Hämophilie) oder Leukämie sein. Auch manche Medikamente können Nasenbluten verursachen. Hört die Nase nach kurzer Zeit wieder auf zu bluten und tritt das Nasenbluten nur selten auf, besteht kein Grund zur Sorge. Bei langanhaltendem oder sehr häufigem Bluten sollte der Arzt oder die Ärztin jedoch nach der Ursache schauen.

Hyposensibilisierung

Allergische Beschwerden (Hyposensibilisierung)

Bei Menschen, die an einer Allergie leiden, reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Stoffe. Das können zum Beispiel Pollen, Medikamente, Hausstaubmilben oder das Fell von Tieren sein. Auch auf Nahrungsmittel können Menschen allergisch reagieren. Typische Symptome bei Allergien sind unter anderem Schnupfen, Husten und Niesen, tränende Augen, Juckreiz und Hautausschlag. Auch Atemprobleme, geschwollene Schleimhäute oder Probleme im Magen-Darm-Trakt können auftreten. Eine Allergie kann in vielen Fällen mit einer sogenannten Hyposensibilisierung behandelt werden. Bei dieser spezifischen Immuntherapie (Allergen-Immuntherapie) lernt das Immunsystem, den spezifischen Stoff (Allergen) zu tolerieren. Dadurch nehmen die Beschwerden ab, sind jedoch meist weiterhin in geringem Maße vorhanden. Je nach Behandlung spritzt der Arzt oder die Ärztin das Allergen in den Oberarm des Patienten oder die Betroffene muss regelmäßig Tropfen oder Tabletten einnehmen. Ob eine Hyposensibilisierung in Frage kommt, entscheidet der behandelnde Arzt beziehungsweise die behandelnde Ärztin.